Gerd Schilddorfer.
Geboren und aufgewachsen in Wien, vom Kindergarten bis zur Matura frankophil erzogen und zwar im Lycée francais de Vienne. Neben den obligaten Ferienjobs in diversen Hotels, um das karge Taschengeld aufzubessern und um mit 18 endlich das erste Motorrad kaufen zu können, war da vor allem ein großer Traum - Journalist zu werden und zu schreiben.
So kam als erstes nach der Schule erst einmal der Führerschein und dann - ab auf zwei Rädern nach Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Griechenland und Korsika. Irgendwann jedoch ging dann doch das Studium vor (BWL) und das Geld aus.... Also kam der erste Job als Journalist bei einer Touristik-Zeitschrift in Wien, die wöchentlich erschien und einen Redakteur suchte. Von da ging es direkt zur Austria Presse Agentur (APA) und da in die Chronik-Redaktion. Harte Lehrjahre, erster Einsatz beim OPEC-Überfall auf der Wiener Ringstraße, als rasender Reporter überall da unterwegs, wo es gerade brannte.
Die große Zäsur kam dann zu Beginn der 80iger Jahre, als der bekannte Journalist Dr.Hugo Portisch einen rasenden Reporter für die Dokumentationsreihe "Österreich II" suchte und ich das erste Mal mit dem Medium Fernsehen auf der Produktionsseite in Berührung kam. Es folgten sechs Jahre voll mit österreichischer Geschichte und Geschichten, tausend Augenzeugen, hunderte Interviews, hundertausende Kilometer durch Österreich, sechs Jahre lang und immer unter dem Druck der nächsten Sendetermine....
Nach "Österreich II" kam "Österreich I" und dann die Mitarbeit bei "Hört die Signale". Gleichzeitig dazu gab es im ORF eine Sendereihe "Die Welt und Wir", die in aktualitätsbezogenen Interviews mit internationalen Prominenten einen etwas anderen Blick auf die Probleme unserer Zeit warf. Die Auswahl der Interviewpartner und die Vorbereitung der Sendungen war eine Herausforderung, die internationale Kontakte bescherte und eine Blick über den heimischen Horizont erlaubte.
Danach war es nur eine Frage der Zeit, bis der Gedanke an ein Buchprojekt reifte. Die Recherche der Weltumseglung der österreichischen Fregatte Novara führte David Weiss und mich zwei Jahre lang durch Archive und Privatsammlungen und als das ursprüngliche Projekt eines Fernsehfilms an der finanziellen Situation des ORF scheiterte, lag klar auf der Hand - das wird unser erste Buch. Was wir damals nicht wußten - es kommt immer anders, als man denkt... denn ein Thriller überholte die segelnde Novara....
Manchmal glaube ich, nicht wir haben "Ewig" geschrieben, sondern "Ewig" wurde uns diktiert - von den beiden Kaisern, die in unserem Buch die Hauptrolle spielen und die sich damit einen lang gehegten Wunsch erfüllt haben. Wir haben gut zugehört und mitgeschrieben, vier Monate lang und ich muß gestehen, ich habe jeden Augenblick genossen. Nach "Ewig" kam die "Novara" und dann, im Juli 2010, der Thriller "Narr" in die Buchläden, mit 150 Seiten mehr als "Ewig" unser aufwändigstes Buch. Ein Thriller um vier Dokumente, die einen Wettlauf um die Macht auslösen. Doch da fehlte noch etwas.... der Abschluss der Trilogie, der im Juli 2011 mit "Teufel" kam und die Zusammenarbeit beendete.
Während einer Reise zu einer Lesung in Aschersleben begann ich im Zug mit den ersten Seiten meines Thrillers "Falsch", der im August 2012 bei Hoffmann & Campe in Hamburg erschien. Dann folgte "Heiss" und nun ist "Der Nostradamus-Coup" fertig geschrieben und wird 2016 bei Lübbe erscheinen.
Und jetzt? Nach dem Buch ist vor dem Buch....Ein Kriminalroman mit Thomas Calis liegt im Entwurf vor, gemeinsam mit meinem Agenten Günter Berg arbeiten wir an einer Interviewserie in Buch und Bild, das nächste Abenteuer von John Finch liegt auf Kiel...und die Fragen meiner guten Freundin und ehemaligen Lektorin Tanja Frei, die in der Zwischenzeit auf die Seite der Autoren gewechselt ist, begleiten mich wieder einmal auf Schritt und Tritt -
"...und wo sind die neuen Seiten??"
Keine Sorge - ich arbeite daran.....
Hobbies:
Fotografieren, alte Rennmotorräder restaurieren und fahren, Reisen, Kochen, Guitarre spielen und Geschichten erzählen